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Vereinigung Akademischer Mittelbau der Universität Zürich

Die defizitorientierte Perspektive auf den Mittelbau umkehren

OMG
Oriana Schällibaum, Merlin Incerti-Medici, Georg Winterberger

Foto: Reinhold Briegel, MELS

UZH-Mittelbauvereinigung VAUZ fordert neuen Blick auf starken Mittelbau

Bericht von Harald Völker zur 50. Ordentlichen Mitgliederversammlung der VAUZ, Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich am Montag, den 26. März 2018, 16 h bis 18 h

Gestützt auf eine breit angelegte Umfrage unter den Standesangehörigen hat die Mittelbauvereinigung der Universität Zürich an ihrer ordentlichen Mitgliederversamm­lung ein Ende des defizitorientierten Blicks auf den universitären Mittelbau gefordert. Co-Präsident Georg Winterberger bemängelte, dass in den Köpfen vieler LehrstuhlinhaberInnen noch immer das Denken vorherrsche, feste Mittelbaustellen seien Notlösungen für gescheiterte Nichtlehrstuhlinhaber. Wie dysfunktional ein solches Denken sei, zeige ein Blick auf grosse und mittelständische Unternehmen. Für deren Unternehmenserfolg sei es matchentscheidend, dass die Personalstruktur ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen Führung und Leistungserbringung abbilde. An den Universitäten hingegen sei der leistungserbringende Mittelbau so stark geschwächt worden, dass die Personalstruktur eher einer umgedrehten Pyramide gleiche. Winterberger forderte eine Abkehr von der Romantisierung der Lehrstuhluniversität alten Stils und eine Hinwendung zu gestuften und durchlässigen Karrierewegen wie sie in Unternehmen üblich seien. Zuverlässige und bürokratieschlanke Karrieremöglichkeiten seien nicht nur leistungsfördernd, sondern würden auch unterschiedlichen biographischen Gegebenheiten wie Familienphasen gerecht und erhöhten zudem die Durchlässigkeit zum freien Arbeitsmarkt.

Neuorganisation der Stände

In ihrem statuarischen Teil beriet die Mitgliederversammlung der VAUZ über neue Vereinsstatuten, die im Rahmen der Ständereorganisation notwendig geworden sind. Mit der Neuorganisation der Stände wird sich die Zuteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UZH zu den Ständen ändern. Eindeutig geregelt sein wird dann die Zugehörigkeit aller Doktoratsstudierenden zum Wissenschaftlichen Nachwuchs und die Zusammenführung der Privatdozierenden und fest angestellten Wissenschaftlichen Mitarbeitenden zu einem neuen Stand der fortgeschrittenen Forschenden und Lehrenden. Die dadurch notwendig gewordene Statutenrevision wurde von der Mitgliederversammlung der VAUZ für den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Ständereform einstimmig verabschiedet. Aktuell wird die Reorganisation der Stände vom Kantonsparlament beraten. Man geht davon aus, dass sie Mitte 2019 in Kraft treten kann. Ändern wird sich dadurch zukünftig auch der Vollname der VAUZ, die neu heissen wird „Vereinigung Akademischer Nachwuchs der Universität Zürich“. Ebenfalls neu werden im Zuge der Veränderungen die neuen Ständeorganisationen mit der UZH Leistungsvereinbarungen abschliessen für die Regelung der gegenseitigen Rechte und Pflichten und die Durchführung von Gremien- und Kommissionswahlen.

Wahlen

Zur Wahl stand dieses Jahr neben zahlreichen Einsitzen in Gremien und Kommissionen auch das Präsidium. Feierlich verabschiedet wurde Copräsidentin Oriana Schällibaum, die aufgrund einer beruflichen Veränderung nicht mehr zur Wahl stand. Georg Winterberger dankte ihr für ihren Einsatz und hob dabei hervor, dass sie neben ihrem Engagement als Mitstreiterin im Präsidium die Federführung bei der Organisation und Durchführung der eingangs erwähnten Umfrage und bei der neuen Eventreihe VAUZ takes you out übernommen hat. Auch die Jubiläumsfilme der VAUZ „Was ist der Mittelbau?“ und „Die VAUZ einfach erklärt“ wären ohne sie nicht möglich gewesen. Oriana Schällibaum wird ihr Amt per Ende April an ihren neu gewählten Nachfolger Merlin Incerti-Medici abgeben.

Fünfzigster Geburtstag

Im ereignisreichen Jahr 1968 gegründet, wird die VAUZ dieses Jahr am 20. Juni mit ei­nem grossen Festakt ihren 50. Geburtstag feiern. In dessen Vorfeld findet aktuell die Ringvorlesung Geschichte, Gegenwart und Perspektiven des akademischen Mittelbaus (im FS 2018 jeweils dienstags, 18.15–20 Uhr, RAA-G-01) statt. Aktiv beteiligen wird sich der Mittelbau zudem am Sommernachtsfest für Mitarbeitende der UZH am 29. Juni sowie am UZH-Wissenschaftsfestival „100 ways of thinking“ in der Kunsthalle Zürich am 5. Oktober mit einem Projekt zu „Muse – Musse – Müssen“.

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